Frau Dr. Mabuse herrscht über einen großen Medienkonzern, ihre Presseerzeugnisse bestimmen weithin das Land. Um ihre Auflagen und damit die verlegerische Macht noch weiter auszubauen, kreiert die ehrgeizige Zeitungsmacherin eine Kunstfigur, einen Geck und Snob wie einst der selbstverliebte Dorian Gray. Ihr Ziel ist es, ihn im Rahmen eines allgemeinen Hypes erst hochzuschreiben und damit die Träume einer gläubigen Leserschaft zu bedienen, um ihn schließlich, als Teil eines inszenierten Skandalons, ebenso medienwirksam wieder zu vernichten. Frau Dr. Mabuse führt diesen narzisstischen Dandy in die Oper aus, wo er sich in die enigmatische Sängerin Andamana verliebt. Ob auf einem Presseball oder im Rahmen einer Reise rund um die Welt, stets erfüllt Dorian Gray im Spiegel von Mabuses Boulevardpresse seine Pflichten und bedient dadurch Sehnsüchte. Dr. Mabuse, gleich dem wahnsinnigen Wissenschaftler, ist eine glänzende Strippenzieherin im Hintergrund und macht mit ihren enormen Auflagesteigerungen hohe Profite. Doch dann scheint sich das Blatt gegen die Konzernherrin zu richten, denn der in luftige Höhen journalistisch hochgepushte Dandy probt den Aufstand und wendet sich mit all seiner neuen medialen Macht und einer glänzenden Beliebtheit bei der Leserschaft gegen seine Schöpferin und ihren Konzern.
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